23. Dezember: Eule & Krebs

Hinter dem 23. Türchen zeigen sich zwei weitere sehr sehenswerte Himmelsobjekte:

Eulennebel

Auf dem ersten Bild zeigt sich ein blauer Nebel mit einem Gesicht: der Eulennebel. Der planteraische Nebel trägt die Katalognummer M97 und befindet sich im Sternbild des Großen Bären.

Links zu erkennen ist die Galaxie M108, die eine Entfernung von rund 34 Mio. Lichtjahren zu unserer Milchstraße hat. Sie wurde im Jahr 1781 vom französischen Astronomen Pierre Méchain entdeckt.

Foto: Matthias Steiner

Krebsnebel

Der Krebsnebel im Sternbild Stier (M 1 bzw. NGC 1952) ist der Überrest der im Jahr 1054 von chinesischen Hofastronomen beobachteten Supernova, in dem sich ein Pulsarwind-Nebel gebildet hat. Er befindet sich im Perseus-Arm der Milchstraße und ist etwa 6300 Lichtjahre von der Erde entfernt.

Der mit fast 1500 Kilometer pro Sekunde expandierende Nebel ist von ovaler Gestalt. In seinem Zentrum befindet sich der aus dem explodierten Ursprungsstern hervorgegangene Neutronenstern, der etwa 30 mal pro Sekunde um seine Achse rotiert und im Radiofrequenzbereich sowie im optischen, Röntgen- und Gammafrequenzbereich als Pulsar nachweisbar ist. Der Neutronenstern hat etwa die Masse der Sonne bei einem Durchmesser von nur etwa 30 km, eine 180.000-fache Dichte der Sonne, eine Temperatur von 500.000 Kelvin sowie die 30.000-fache Energieemission der Sonne. Der ihn umgebende Nebel ist von Filamenten durchzogen, die aus den äußeren Schalen des Ursprungssterns entstanden sind und zum größten Teil aus ionisiertem Wasserstoff und Helium bestehen. Hinzu kommen kleinere Anteile von Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Eisen, Neon und Schwefel, teilweise auch in Form von Staub.

Wegen seiner geringen scheinbaren Helligkeit kann der Krebsnebel nur durch Teleskope beobachtet werden. Er gehört zu den am intensivsten in der Astronomie erforschten Objekten.

Die Bilder zeigen den „Krebsnebel“ M 1 im Sternbild Stier. Sie entstanden aus einer im März 2021 mit einem über das Internet ferngesteuerten Teleskop in Namibia mit 500 mm Öffnung und 3420 mm Brennweite und einer monochromen CCD-Kamera angefertigten Aufnahmeserie. Insgesamt wurden 35 Einzelbilder à 300 Sekunden mit Hα-, [OIII]- und [SII]-Schmalbandfiltern belichtet und zu einem HO-Bicolorbild und einem sogenannten SHO-Falschfarbenbild (Hubble-Palette) kombiniert, Gesamtbelichtungszeit 2,92 Stunden. Fotos: Bernhard Strauch