Am Sonntagabend des 7. September 2025 stand der Himmel über Pfaffenwiesbach ganz im Zeichen des Mondes. Rund 200 Besucherinnen und Besucher fanden sich auf dem Wanderparkplatz in Wehrheim Pfaffenwiesbach ein, um gemeinsam mit uns die totale Mondfinsternis zu bestaunen.
Gleich zu Beginn sorgte ein besonders schöner Moment für Freude. Unser Mitglied Sergei war mit seiner Familie vor Ort und sein Sohn Michael feierte an diesem Abend seinen zehnten Geburtstag. Zur Feier verteilte er selbstgemachte Pancakes und wir sangen ihm ein Geburtstagslied. Das war ein gelungener Auftakt für die gleich beginnende Mondfinsternis.
Der Wanderparkplatz füllte sich rasch. So viele Menschen hatten wir dort noch nie gesehen. Es wurde in zweiter Reihe geparkt und auch entlang der umliegenden Wege standen Fahrzeuge. Zum Glück war die Baustelle in Pfaffenwiesbach inzwischen verschwunden, sodass der Zugang wieder problemlos möglich war.
Am Horizont wünschten wir uns einen klaren Blick auf den aufsteigenden Mond. Doch zunächst zogen feine Schleierwolken über dem Osthorizont hinweg. Der Blutmond ließ sich beim Aufgang noch nicht blicken. Erst als er weiter an Höhe gewann, löste er sich aus dem Wolkenschleier. Die Totalitätsphase war zu diesem Zeitpunkt bereits fast vorüber, doch der Anblick des orangerot gefärbten Mondes war dennoch beeindruckend.
Immer wieder klingelten unsere Handys. Freunde und Bekannte aus anderen Orten fragten, ob der Mond in Pfaffenwiesbach schon zu sehen sei. Zahlreiche Gäste machten Fotos oder hielten ihre Smartphones direkt an die Okulare. Unser 120-mm-Großfernglas wurde kurzerhand zum doppelten Teleobjektiv umfunktioniert. Da es zwei getrennte Strahlengänge hat, konnten sogar zwei Personen gleichzeitig mit dem Handy fotografieren. Viele Besucherinnen und Besucher zeigten dabei Geduld und Geschick. Mit großer Ausdauer hielten sie ihre Handys dran und machten beeindruckende Aufnahmen vom Mond. Viele Mitglieder hatten ihre Teleskope, Ferngläser und Kameras mitgebracht. Einige übertrugen das Bild ihrer Kamera sogar live auf Tablets.
Auch Saturn zeigte sich im Laufe des Abends. Seine Ringe standen nahezu auf der Kante und erschienen im Teleskop als feine Linie. Manche Gäste fanden, er sehe aus wie ein Apfel, durch den ein Bleistift gesteckt wurde.
Besonders in der späteren Halbschattenphase wurde der sogenannte Terminator interessant, also die Tag-Nacht-Grenze auf der Mondoberfläche. Das Licht fiel frontal auf den Mond, wodurch keine Schatten entstanden. Die Oberfläche wirkte flach und gleichmäßig hell. Es hob sich kein Krater ab wie sonst bei Halbmond, wenn das Licht schräg einfällt.
Unser Mitglied Stefan war ebenfalls mit seiner Familie vor Ort. Auch sein kleiner Sohn Florian, noch keine vier Jahre alt, war begeistert dabei und ist am Ende des Abends unter dem Sternenhimmel einfach eingeschlummert.
Neben der Himmelsbeobachtung standen wir den Besucherinnen und Besuchern für Fragen zur Verfügung und halfen beim Einstellen der mitgebrachten Geräte. Auch unsere Spendenbox war im Einsatz und füllte sich erfreulich für die Vereinskasse.
Die Atmosphäre an diesem Abend mit so vielen Gästen erinnerte uns an zwei besondere Ereignisse aus unserer Vereinsgeschichte. Zum einen an die Eröffnung der Volkssternwarte Hochtaunus, zum anderen an die Sternbildwanderung mit dem Naturpark Taunus in Pfaffenwiesbach. Wie damals verteilten wir auch diesmal wieder leuchtende Knicklichter an die Kinder, die sich sehr darüber freuten.
Es war ein rundum gelungener Abend unter dem Sternenhimmel und wir danken allen, die bei der totalen Mondfinsternis dabei waren. Ebenso freuen wir uns auf viele weitere gemeinsame Beobachtungen in Wehrheim Pfaffenwiesbach oder bei den öffentlichen Beobachtungsabenden an unserer Volkssternwarte Hochtaunus.











