Anfang April wird eine interessante Konstellation am abendlichen Sternenhimmel zu sehen sein: die helle Venus durchquert die Plejaden.
Ende März zog die am frühen Abendhimmel im Westen stehende helle Venus bereits die Blicke auf sich: zusammen mit dem zunehmenden Mond zeigten sich die beiden in einer auffälligen Stellung zueinander, die auch dem Laien direkt aufgefallen sein dürfte: die schmale Neumondsichel in unmittelbarer Nähe zu unserem hellen Nachbarplaneten, der Venus, ergab ein wunderschönes Bild am sternenklaren Himmel der letzten Tage im Taunus.
In den nächsten Tagen wandert die Venus am Firmament weiter nach oben und erreicht am 3. April den offenen Sternhaufen der Plejaden, den sie dann durchquert (ein sogenannter „Transit“): ein Blick gen Himmel lohnt sich dann um so mehr.
Auf der Sternkarte ist die jeweilige Position der Venus vom 30. März bis zum 5. April 2020 und ihr Durchzug vor den Plejaden dargestellt.
Die Plejaden (Messier Katalog M45) werden auch „Siebengestirn“ genannt und sind ein rund 400 Lichtjahre entfernter offener Sternhaufen, der auch mit bloßem Auge deutlich sichtbar ist. Er hat die Form eines „Schöpflöffels“ und ähnelt dem Sternbild des kleinen und großen Wagens. M45 ist etwa von Anfang Juli bis Ende April in unseren Breiten am Abendhimmel sichtbar. Mit einer Ausdehnung von 2° erscheinen die Plejaden rund viermal so groß wie der Mond.
Unser Nachbarplanet Venus
Die Venus ist einer der inneren Planeten unseres Sonnensystems, d.h. sie befindet sich zwischen der Erde und der Sonne, und kreist einmal um unsere Sonne innerhalb von rund 224 Erdtagen. Wir blicken demnach immer in Richtung unserer Sonne, wenn wir die Venus sehen wollen, d.h. wir können die Venus nur am Morgen- oder Abendhimmel sehen, aber nie um Mitternacht. Man nennt sie deshalb auch „Abend-“ oder „Morgenstern“.
Die Tatsache, dass die Venus zu den inneren Planeten gehört, führt dazu, dass die Venus sogenannte „Phasen“ besitzt, genauso wie unser Mond. Das folgende Foto ist am 22. März 2020 gegen 18:25h entstanden und zeigt sehr schön die seitlich von der Sonne zur Hälfte beleuchtete Venus als Phase:
Nach dem Mond ist die Venus das hellste Gestirn am nächtlichen Himmel. Größe und Aufbau des Planeten sind der benachbarten Erde sehr ähnlich, doch die Bedingungen auf der Venusoberfläche sind für uns Menschen eher unwirtlich. Die Atmosphäre besteht hauptsächlich aus dem Klimagas Kohlendioxid, was dazu führt, dass sie sich im Durchschnitt auf rund 464°C aufheizt. Der Druck an der Oberfläche beträgt rund 92 bar. An Leben, wie wir es kennen, ist dort nicht zu denken.