6. Dezember: Feuerwerk & Sombrero

Am 6. Dezember, dem Tag des Heiligen Nikolaus, verbergen sich hinter dem Türchen unseres astronomischen Adventskalenders zwei Galaxien:

Feuerwerks-Galaxie

Wie ein echtes Feuerwerk scheint die „Feuerwerksgalaxie“ mit der Katalognummer NGC 6946: diese Galaxie im Sternbild des Cepheus ist rund 21 Mio. Lichtjahre von uns entfernt. Sie trägt ihren Namen, da sie aussieht wie ein sich drehendes Feuerrad bei einem Feuerwerk. Markant sind die sich immer wieder abwechselnden blauen Sternhaufen und roten Gasnebel in ihren Spiralarmen.

Aufnahme vom 31.05.2021 mit einem SkyWatcher 8″ PDS Newton, ASI533MC Kamera, Belichtungszeit: rund 200 Minuten, Foto: Markus Drexelius

Sombrero-Galaxie

M104, auch bekannt als NGC 4594, liegt in scheinbarer Nähe zum Virgo-Galaxienhaufen. Mit einer Entfernung von 30 Millionen Lichtjahren ist die Sombrerogalaxie allerdings der Milchstraße um einiges näher als dieser Galaxienhaufen und wird deshalb nicht als Mitglied dieses Haufens angesehen. Mit einem Durchmesser von etwa 50.000 Lichtjahren ist sie deutlich kleiner alsdie Milchstraße. In den Außenbereichen schließt sich ein sehr ausgedehnter, schwach leuchtender Halo an. Für die Astronomen überraschend war die Entdeckung, dass das zentrale supermassereiche Schwarze Loch der vergleichsweise kleinen Sombrerogalaxie diejenigen von Milchstraße und Andromeda bei weitem an Schwere übertrifft.

Die Galaxie hat einen außergewöhnlich großen und hellen Kern und besitzt sehr eng gewundene Spiralarme. Letztere sind jedoch nur schwer zu erkennen, da die Galaxienebene nur schwach zur Sichtlinie geneigt ist, d. h. wir schauen praktisch von der Seite auf diese Galaxie. Das sehr dunkle und stark ausgeprägte Staubband, das die Galaxie umgibt, verleiht ihr ein Aussehen, das an einen mexikanischen Sombrero erinnert.

Das Bild zeigt die sogenannte „Sombrero-Galaxie“ M 104 im Sternbild Jungfrau. Es entstand aus einer Anfang März 2021 mit einem über das Internet ferngesteuerten Teleskop in Namibia mit 500 mm Öffnung und 3420 mm Brennweite und einer monochromen CCD-Kamera angefertigten Aufnahmeserie. Insgesamt wurden 25 Einzelbilder à 300 Sekunden mit verschiedenen Filtern belichtet und zu einem (L)RGB-Farbbild kombiniert, Gesamtbelichtungszeit 2,08 Stunden. Aus der Aufnahme wurde ein Ausschnitt vergrößert. Foto: Bernhard Strauch