15. Dezember: Zauberer & Adler

Ein Blick hinter das 15. Türchen bringt zwei sehr schöne Emmissionsnebel zum Vorschein:

Zauberernebel

ein wahrlich magisches Objekt zum Vorschein: den Zauberernebel (engl. Wizard Nebula) im Sternbild Cepheus. Er trägt die NGC Katalogbezeichnung NGC 7380 und wurde im Jahr 1787 von Caroline Lucretia Herschel entdeckt. Der rund 7.000 Lichtjahre entfernte Nebel beherbergt zudem einen jungen offenen Sternhaufen mit einer Ausdehnung von rund 100 Lichtjahren.

Foto: Frank Unger

Der Adlernebel ist von der Sonne etwa 7000 Lichtjahre entfernt. Er ist ein Emissionsnebel (Typ H II), aus dem sich ein offener Sternhaufen bildet. Er besteht hauptsächlich aus Wasserstoff, welcher sich auf Grund der geringen Temperatur zu Wasserstoffmolekülen zusammenschließen konnte. Der ca. 20 Lichtjahre große Nebel enthält Staubsäulen, die bis zu 9,5 Lichtjahre lang sind und an deren Spitze sich neue Sterne befinden. Die Undurchsichtigkeit des Nebels kommt durch Silikat und Kohlenstoffpartikel zustande. Das mittlere Alter der Sterne liegt bei etwa 800.000 Jahren. Einige Sterne sind sehr jung, das Alter der jüngsten Sterne wird auf 50.000 Jahre geschätzt.

In der Bildmitte erkennt man die sogenannten „Säulen der Schöpfung“, die durch ein Foto des Hubble-Weltraumteleskops zu großer Berühmtheit gelangten.

Die beiden Bilder zeigen den „Adlernebel“ M 16 im Sternbild Schlange. Sie entstanden aus einer Anfang Mai 2021 mit einem über das Internet ferngesteuerten Teleskop in Namibia mit 500 mm Öffnung und 3420 mm Brennweite und einer monochromen CCD-Kamera angefertigten Aufnahmeserie. Insgesamt wurden 68 Einzelbilder à 300 Sekunden mit verschiedenen Filtern – darunter Hα-, [OIII]- und [SII]-Schmalbandfilter – belichtet und zu einem (L)RGB-Farbbild und einem sogenannten SHO-Falschfarbenbild (Hubble-Palette) kombiniert, Gesamtbelichtungszeit 5,67 Stunden. Fotos: Bernhard Strauch