3. Dezember: Jupiter, Mars, Saturn

Im 3. Türchen unseres diesjährigen Adventskalender entfernen wir uns bei unserer adventlichen Reise durch das Universum langsam von unserem Heimatplaneten und werfen einen Blick auf drei sehr markante Planeten unseres Sonnensystems:

Mars

Der Planet Mars ist der äußere Nachbarplanet der Erde und wird durch seine auffallend rötliche Farbe auch als der rote Planet bezeichnet. Er ist der erdähnlichste Planet in unserem Sonnensystem und umrundet unsere Sonne in 687 Tagen. Ein Tag auf dem Mars dauert mit 24 Stunden und 37 Minuten etwa fast so lange wie ein Tag auf der Erde.

Durch seine relativ geringe Entfernung zur Erde erlaubt er bereits mit kleinen Teleskopen einen direkten Blick auf seine Oberfläche. Hier kann man bereits helle und dunkle Regionen, sowie Staubstürme ausmachen, die auf seiner Oberfläche toben.

Auf dem folgenden Bild zu sehen ist der zum Zeitpunkt der Aufnahme noch nicht voll von der Sonne beleuchtete Planet Mars, der sich bei der Bildentstehung in einer Entfernung von 91,4 Millionen Kilometer zur Erde befand und am Himmel eine scheinbare Größe von ca. 15,3 Bogensekunden aufwies. Links von der Mitte der Planetenscheibe etwas oberhalb des Äquators ist das gigantische Schluchtensystem „Valles Marineris“ zu erkennen. Der Südpol des Planeten war noch von einer großen Eiskappe bedeckt, die sich im Laufe der weiteren Wochen bis zur Opposition immer weiter zurückbildete.

Das Bild entstand aus einer am 07.08.2020 um 00.52 Uhr in Pfaffenwiesbach mit dem TEC-140 ED Apo Refraktor bei ca. 3450 mm Brennweite und einer ASI 385 MC Kamera mit einer Bildfrequenz von 121 fps aufgenommenen Videosequenz von ca. 7280 Einzelbildern, wobei die besten 400 Einzelbilder zu einem Gesamtbild integriert wurden. Foto: Bernhard Strauch

Zum Zeitpunkt der nächsten Aufnahme war die Marsopposition 2020 etwa 3 Wochen vorbei. Der Planet befand sich in einer Entfernung von rund 74,4 Millionen Kilometer zur Erde und hatte eine scheinbare Größe von 18,8 Bogensekunden.

Zu sehen sind oben links die Region Syrtis Major und darunter das Hellas-Becken sowie in der Mitte die Regionen Tyrrhena Terra, Elysium Planitia, Terra Cimmeria und Eridania. Die südliche Polkappe ist deutlich abgeschmolzen.

Das Bild entstand aus vier, am 07.11.2020 um 21.19 Uhr in Pfaffenwiesbach mit dem TEC-140 ED Apo Refraktor bei ca. 3400 mm Brennweite und einer monochromen ASI 1600 MMP Kamera mit einer Bildfrequenz von 80 fps aufgenommenen Videosequenzen, wobei je ca. 4810 Einzelbilder unter Verwendung von Rot-, Grün, Blau- und Infrarotfilter aufgenommen wurden. Die besten 290 Einzelbilder jedes Kanals wurden zu einem Summenbild integriert und am Rechner zu einem Farbbild zusammengesetzt. Foto: Bernhard Strauch

Jupiter

Der Gasplanet Jupiter ist mit einem Durchmesser am Äquator von rund 143.000 Kilometern der größte Planet unseres Sonnensystems und hat eine durchschnittliche Entfernung zur Sonne von rund 778 Millionen Kilometern. Genauso wie Uranus, Saturn und Neptun hat auch Jupiter keine feste Oberfläche, sondern ist ein Gasplanet. Markant sind die auch in Amateurteleskopen zu erkennenden Wolkenstrukturen und der große Rote Fleck genannte Wolkenwirbel. In rund 10 Stunden rotiert der Planet einmal um sich selbst und so kann man beobachten, wie der große rote Fleck sich bewegt.

16 Monde waren bis in die 1980er Jahre bekannt, bis die Voyager Raumsonden mehr als 40 weitere Satelliten entdeckte. Seit 2019 sind 79 Monde bekannt. Die größten vier hat der bekannte italienische Astronom Galileo Galilei im Jahr 1610 entdeckt und beschrieben. Diese „Galileischen Monde“ sind bereits mit einem Feldstecher als leuchtende Punkte zu erkennen. Man kann ihre Positionsänderung bei ihrer Umkreisung des Jupiters sehr schön beobachten.

Jupiter mit seinen Wolkenstrukturen und drei der vier Galileischen Monde von Kronberg aus aufgenommen

In der Mitte der unteren Planetenhälfte ist auf dem folgenden Bild der „Große Rote Fleck“ – ein seit mehreren hundert Jahren bestehender riesiger Wirbelsturm von etwa der Größe der Erde – zu sehen. Links der Mond Europa und rechts der Mond Io.

Das Bild entstand aus einer am 06.08.2020 um 23.52 Uhr in Pfaffenwiesbach mit dem TEC-140 ED Apo Refraktor bei ca. 3450 mm Brennweite und einer ASI 385 MC Kamera mit einer Bildfrequenz von 121 fps aufgenommenen Videosequenz von ca. 10920 Einzelbildern, wobei die besten 1250 Einzelbilder zu einem Gesamtbild integriert wurden. Im Zuge der Bildbearbeitung wurden die Einzelbilder der Videosequenz mit einer Software „derotiert“, um der schnellen Rotation des Planeten entgegen zu wirken. Aufgrund der niedrigen Horizonthöhe kam ferner ein Atmospheric-Dispersion-Corrector (ADC) zum Einsatz. Foto: Bernhard Strauch

Saturn

Saturn befand sich zum Zeitpunkt der folgenden Aufnahme in einer Entfernung von ca. 1352 Millionen Kilometer von der Erde. Man sieht die Cassini-Teilung der Ringe und links oben den Schattenwurf des Planeten auf den Ring. Schwach zu erkennen sind von links nach rechts die Monde Titan, Tethys, Rhea, Enceladus und Dione.

Das Bild entstand aus einer am 07.08.2020 um 01.09 Uhr in Pfaffenwiesbach mit dem TEC-140 ED Apo Refraktor bei ca. 3450 mm Brennweite und einer ASI 385 MC Kamera mit einer Bildfrequenz von 121 fps aufgenommenen Videosequenz von ca. 10920 Einzelbildern, wobei die besten 17% der Einzelbilder zu einem Gesamtbild integriert wurden. Aufgrund der niedrigen Horizonthöhe kam ferner ein Atmospheric-Dispersion-Corrector (ADC) zum Einsatz. Foto: Bernhard Strauch