17. Dezember: Pac Man

Pac Man, der kleine runde Computerspielheld, der in den ersten Computerspielen vor Monstern flüchtete und Punkte fraß, gab dem Nebel NGC 281 im Sternbild der Kassiopeia seinen Namen. Der Emissionsnebel ist rund 9.500 Lichtjahre von der Erde entfernt und wurde am 16. November 1881 vom US-amerikanischen Astronomen Edward Emerson Barnard entdeckt.

Foto: Frank Unger
Ganz in der Nähe des Sternes Schedar im Sternbild der Kassiopeia ist der Pac Man Nebel (NGC 281) zu finden, Quelle: Carte du ciel

16. Dezember: Nordamerika & Katzenpfote

Nordamerikanebel

Die an den nordamerikanischen Kontinent erinnernde Form gibt dem Nebel seinen Namen: der im Sternbild des Schwans zu findende diffuse Gasnebel hat eine sehr ausgedehnte Fläche und ist deshalb ein gutes Fotoobjekt für Optiken mit geringer Brennweite.

Im Jahr 1786 entdeckte William Herschel das rund 2.500 Lichtjahre entfernte Objekt, das den Katalognamen NGC 7000 trägt.

Aufnahme vom 5. September 2021, Sigma Art 135mm Objektiv, ASI533MC Kamera, 72 Minuten Belichtungszeit, Foto: Markus Drexelius
Links der Nordamerikanebel, rechts der Pelikannebel. Foto: Matthias Steiner

Katzenpfotennebel

NGC 6334 ist ein Emissionsnebel im Sternbild Skorpion. Er ist etwa 5500 Lichtjahre vom Sonnensystem entfernt und hat einen Durchmesser von geschätzten 50 Lichtjahren. Das Objekt ist eines der aktivsten Sternentstehungsgebiete unserer Galaxis und enthält Sterne mit bis zur zehnfachen Sonnenmasse, die erst in den letzten paar Millionen Jahren entstanden sind.

Das Bild zeigt den sogenannten „Cat’s Paw Nebula“ (Katzenpfotennebel) NGC 6334 im Sternbild Skorpion. Es entstand aus einer Anfang August 2021 mit einem über das Internet ferngesteuerten Teleskop in Namibia mit 500 mm Öffnung und 3420 mm Brennweite und einer monochromen CCD-Kamera angefertigten Aufnahmeserie. Insgesamt wurden 55 Einzelbilder à 300 Sekunden mit verschiedenen Filtern – darunter Hα-, [OIII]- und [SII]-Schmalbandfilter – belichtet und hier zu einem sogenannten (L)SHO-Falschfarbenbild (Hubble-Palette) kombiniert, Gesamtbelichtungszeit 4,58 Stunden. Foto: Bernhard Strauch

15. Dezember: Zauberer & Adler

Ein Blick hinter das 15. Türchen bringt zwei sehr schöne Emmissionsnebel zum Vorschein:

Zauberernebel

ein wahrlich magisches Objekt zum Vorschein: den Zauberernebel (engl. Wizard Nebula) im Sternbild Cepheus. Er trägt die NGC Katalogbezeichnung NGC 7380 und wurde im Jahr 1787 von Caroline Lucretia Herschel entdeckt. Der rund 7.000 Lichtjahre entfernte Nebel beherbergt zudem einen jungen offenen Sternhaufen mit einer Ausdehnung von rund 100 Lichtjahren.

Foto: Frank Unger

Der Adlernebel ist von der Sonne etwa 7000 Lichtjahre entfernt. Er ist ein Emissionsnebel (Typ H II), aus dem sich ein offener Sternhaufen bildet. Er besteht hauptsächlich aus Wasserstoff, welcher sich auf Grund der geringen Temperatur zu Wasserstoffmolekülen zusammenschließen konnte. Der ca. 20 Lichtjahre große Nebel enthält Staubsäulen, die bis zu 9,5 Lichtjahre lang sind und an deren Spitze sich neue Sterne befinden. Die Undurchsichtigkeit des Nebels kommt durch Silikat und Kohlenstoffpartikel zustande. Das mittlere Alter der Sterne liegt bei etwa 800.000 Jahren. Einige Sterne sind sehr jung, das Alter der jüngsten Sterne wird auf 50.000 Jahre geschätzt.

In der Bildmitte erkennt man die sogenannten „Säulen der Schöpfung“, die durch ein Foto des Hubble-Weltraumteleskops zu großer Berühmtheit gelangten.

Die beiden Bilder zeigen den „Adlernebel“ M 16 im Sternbild Schlange. Sie entstanden aus einer Anfang Mai 2021 mit einem über das Internet ferngesteuerten Teleskop in Namibia mit 500 mm Öffnung und 3420 mm Brennweite und einer monochromen CCD-Kamera angefertigten Aufnahmeserie. Insgesamt wurden 68 Einzelbilder à 300 Sekunden mit verschiedenen Filtern – darunter Hα-, [OIII]- und [SII]-Schmalbandfilter – belichtet und zu einem (L)RGB-Farbbild und einem sogenannten SHO-Falschfarbenbild (Hubble-Palette) kombiniert, Gesamtbelichtungszeit 5,67 Stunden. Fotos: Bernhard Strauch

14. Dezember: Planetarische Nebel

Zwei planetarische Nebel haben sich hinter dem 14. Türchen versteckt: ihr Aussehen erinnert an Planeten, weshalb sie diesen Namen tragen. Planetarische Nebel bestehen aus einer Hülle aus Gas und Plasma, das ein alter Stern am Ende seines Lebens abgestoßen hat.

Abell 39 im Sternbild des Herkules ist der erste der beiden Nebel und hat eine Entfernung von rund 6.800 Lichtjahren zu unserem Heimatplaneten.

Foto: Matthias Steiner

Der zweite planetarische Nebel des heutigen Adventskalendertürchens trägt die Katalogbezeichnung Jones-Emberson 1 (JnEr 1) und befindet sich im Sternbild Luchs. Er gehört zu den scheinbar größeren planetarischen Nebeln und besitzt dadurch eine geringe Oberflächenhelligkeit.

Foto: Matthias Steiner

13. Dezember: Heart & Soul

Das 13. Türchen verbirgt zwei sehr schöne Objekte im Sternbild der Kassiopeia:

Der „Herznebel“ (oben) im folgenden Bild ist ein Emissionsnebel mit einem offenen Sternhaufen im Inneren und liegt im Sternbild Kassiopeia. Das Objekt befindet sich etwa 7500 Lichtjahre von uns entfernt im Perseus-Arm der Milchstraße. Der Nebel aus Gaswolken und dunklen Staubbereichen besteht überwiegend aus Plasma von ionisiertem Wasserstoff (Hα) und ionisiertem Sauerstoff [OIII] sowie freien Elektronen. Die Nebelpartien werden von den Sternen des offenen Sternhaufens beleuchtet (ionisiert).

Der benachbarte „Seelennebel“ ist ein vergleichbarer Emissionsnebel mit eingebetteten Sternhaufen in ebenfalls 7500 Lichtjahren Entfernung. Wie in anderen Sternentstehungsgebieten, existieren auch in IC 1805 und IC 1848 riesige Hohlräume, erschaffen durch Strahlung und „Sternwinde“ der größten Sterne in diesen Regionen.

Das Bild zeigt den sogenannten „Herz- und Seelennebel“ (IC 1805 + IC 1848) und entstand aus einer am 18.09.2020 in Pfaffenwiesbach mit einer ASI 071 Astrokamera an einem 135 mm f/2,5 Samyang Objektiv angefertigten Aufnahmeserie. Insgesamt wurden 50 Einzelbilder à 180 Sekunden durch einen Optolong L-eNhance Duo-Narrowband-Filter belichtet, Gesamtbelichtungszeit 2,5 Stunden. Der eingesetzte Filter lässt nur die Wellenlängen der Hβ-, [OIII]- und Hα-Spektrallinien passieren. Das Bild wurde als sogenannte Bicolor-Variante ausgearbeitet, die roten Farbtöne zeigen die Bereiche mit Hα-Emissionen, die blauen Farbtöne die Bereiche mit [OIII]-Emissionen. Foto: Bernhard Strauch

Der Seelennebel (IC1848) ist auf der folgenden Aufnahme links zu erkennen. Rechts am Rand befindet sich noch ein Teil des Herznebels:

Foto: Frank Unger

12. Dezember: Elefantenrüsselnebel

Hinter dem 12. Türchen versteckt sich ein ganz besonderes himmlisches Beobachtungsobjekt: der sogenannte Elefantenrüsselnebel im Sternbild des Cepheus. Er trägt die Katalogbezeichnung IC 1396A und ist eine Ansammlung von instellarem Gas und Staub. Im Inneren des rund 2.400 Lichtjahre entfernten Gebietes entstehen neue Sterne, die erst zwischen 100.000 und einer Millionen Jahre alt sind.

Weitfeldaufnahme. Foto: Matthias Steiner
Foto: Matthias Steiner

11. Dezember: Cirrusnebel

Ganz in der Nähe des Crescentnebels, ebenfalls im Sternbild des Schwans, befindet sich der Cirrusnebel, auch Schleiernebel genannt (engl. Veil Nebula). Es handelt sich hier um eine Ansammlung von Emissions- und Reflexionsnebeln in einer Entfernung von rund 2.400 Lichtjahren, welche die Überreste einer vor rund 8.000 Jahren stattgefundenen Supernova bilden.

Foto: Matthias Steiner